Zum Start von Witten transparent

Dr. Kurt-Martin SchmelzerInstinkt und Intuition sind wieder im Trend, so mein Eindruck aus vielen Gesprächen mit Freunden und Bekannten. Zwar registrieren wir über die Medien, dass es jeden Tag neue Fortschritte in allen wissenschaftlichen Disziplinen zu bewundern gilt, aber manche Erkenntnis steht nun doch im krassen Widerspruch zu unserem eigenen Gefühl. Da ist zum einen das Gefühl, dass sich unser Klima wandelt. Wer hat schon einmal solche Wetterkapriolen erlebt wie in den letzten Monaten und Jahren?! Auf der anderen Seite gibt es immer wieder Medien, die von wissenschaftlichen Beweisen berichten, dass alles normal sei und sich im „normalen Standardabweichungsbereich“ befinde.

Wenn eine Trennung entsteht zwischen dem Gefühlten und dem vermeintlich Gewussten, entwickeln sich Ängste. Eine intensive Diskussion von allen Beteiligten könnte helfen, einen Abgleich von Fakten und Instinkten zu schaffen. Unsicherheiten und Ängste führen auf Dauer zu Leistungsminderung, und damit wird eine Problemlösung unwahrscheinlicher.

Was global gilt, trifft auch lokal zu. In unserer Stadt Witten werden die zukünftigen gesellschaftlichen Probleme nur durch eine intensive Diskussion um die besten Alternativen gelöst werden können. Voraussetzung ist u.a. der Mut des einzelnen Bürgers, sich zu melden und seine Meinung mitzuteilen. Diesen hat er aber nur, wenn er weiß, dass er fair mit Respekt und Toleranz behandelt wird. Es muss klare Regeln geben. Um in Witten dies zu ermöglichen, erscheint diese neue Monatszeitschrift „Witten transparent“. Es geht um die Verbesserung einer intensiven, fairen, respektvollen und toleranten Diskussion.

Medizinische Themen werden einen von mehreren Schwerpunkten bilden, denn es geht hier schließlich auch um Gesundheit, welche nach der Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) u.a. „ein körperliches, psychisches und soziales Wohlempfinden“ ist, also damit in das allgemeine, gesellschaftspoltitische Interesse rückt. Und es geht letztendlich auch um den Wunsch, dass viele Bürger sich verantwortlich fühlen sollen für ihren Lebensraum und ihr Umfeld. Vor allem durch lokales Handeln können wir angemessen auf die sich wandelnden Bedingungen reagieren.

Das erste medizinische Thema von „Witten transparent“ heißt LIEBE. Unter verschiedensten Blickwinkeln soll informiert und zur Diskussion angeregt werden. Ich wünsche mir uneitle, unverkrampfte, engagierte und offene Beiträge vieler Bürger – aus Liebe zu Witten.

Dr. Kurt-Martin Schmelzer